Ein sehr umstrittenes Thema, die Futterumstellung. Viele Mythen kursieren im Internet die von „stell von heute auf morgen einfach um“, bis hin zu „eine gute Futterumstellung dauert ca. vier Wochen“ gehen.
Fakt ist, es gibt nicht die eine richtige Art der Futterumstellung. Jeder Hund ist anders und jeder Hund reagiert unter Umständen anders auf eine Umstellung. In erste Linie geht es hier um den gesunden, erwachsenen Hund. Bei Krankheiten und Hunden im Wachstum kann ein anderes Vorgehen von Nöten sein.
Zuallererst musst du unterscheiden, ob der Hund bereits abwechslungsreich ernährt wird, also nicht tagein tagaus das Gleiche bekommt, oder ob er mal ein Nassfutter, mal gekochtes vielleicht auch mal Trockenfutter bekommt. Diese Hunde sind im Regelfall sehr magenstabil.
Sie kennen Abwechslung um Napf, meist braucht man hier gar nichts groß beachten und kann tatsächlich von heute auf morgen einfach umstellen.
Anders sieht es aus, wenn dein Hund seit neun Jahren das gleiche Trockenfutter bekommt. Gibst du von heute auf morgen plötzlich rohes Fleisch, wird dein Hund ganz sicher Verdauungsprobleme bekommen, Durchfall vielleicht sogar Erbrechen. Sein Organismus ist auf diesen Wechsel, dieses neue Futter, nicht eingestellt und erstmal „geschockt“. Das ist bei uns Menschen genauso, wenn jemand der immer nur Fastfood zu sich nimmt, Pommes hier, Burger und Pizza da, plötzlich Salat und frisch zubereitete Speisen mit gesunden Ölen isst, wird auch sein Organismus zunächst überfordert sein.
Deswegen sollte man in solchen Fällen lieber langsam umstellen.
Langsam bedeutet aber nicht über mehrere Wochen hinweg. Hier hat es sich bewährt zunächst nur eine kleine Menge des neuen Futters unter das alte zu mischen und diese Menge langsam zu erhöhen, so dass du in etwa in einer, maximal eineinhalb Wochen die Futterumstellung gemeistert hast.
Natürlich gilt dasselbe, wenn du aus Erfahrung weißt, dass dein Hund eher empfindlich auf Futterumstellungen reagiert. Dann lieber etwas langsamer umstellen als zu schnell.
Welpen sind im Übrigen recht einfach in der Umstellung, die wenigsten haben Probleme bei neuem Futter.
Was ich selbst aber niemals empfehlen würde, ist die Sache mit dem Pansen. Immer wieder wird geraten, dass zunächst nur Pansen gefüttert werden sollte, um den Hund auf die Rohfleischfütterung vorzubereiten. Pansen ist stark bindegewebshaltig und schwer verdaulich. Selbst Hunde die durchaus an eine Rohfleischfütterung gewöhnt sind, haben mitunter Probleme wenn sie große Mengen Pansen auf einmal bekommen und reagieren mit weichem Kot oder Durchfällen, eben wegen der Schwerverdaulichkeit.
Oft ist es vor allem bei Hunden die sehr lange Trockenfutter bekommen haben und nun auf eine rohe Ration umgestellt werden soll der bessere Weg zunächst über eine Kochration zu gehen. Diese ist nämlich deutlich leichter verdaulich. Auch wenn die rohen Rationen immer wieder als das gesündeste und artgerechteste angepriesen werden - es gibt viele Hunde die rohes Fleisch nicht vertragen oder mögen. Und darauf sollte man ruhig Rücksicht nehmen.
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