Die Jodversorgung des Hundes wird immer noch sehr kontrovers diskutiert. Es gibt sogar Ernährungsberater, die auf Grund ihrer Ausbildung sagen, dass Jod nicht zwingend gegeben werden muss, dass ein Welpe kein Jod benötigt weil die Berechnung zu schwierig ist oder dass eine Fischfütterung ausreichend ist.
Der Hundekörper benötigt Jod in erster Linie damit die Schilddrüse richtig arbeiten und ausreichend Schilddrüsenhormone produzieren kann. Kann sie ihren Job nicht ordentlich machen, wird der gesamte Hundeorganismus darunter leiden.
Hunde benötigen ca. 15�μg Jod pro Kilogramm Körpergewicht und pro Tag. Der erwachsene Mensch benötigt im Vergleich lediglich 180 bis 200�μg pro Tag. Das bedeutet, dass ein 20 kg Hund schon einen Bedarf von 300 μg Jod pro Tag hat.
Außerdem kann der Hund kein Jod speichern, so wie der Mensch. Deswegen ist es wichtig, dass er täglich Jod in gleichbleibender Menge zugeführt bekommt. Auch und vor allem im Wachstum.
Im Wachstum ist der Jodbedarf eines Hundes noch höher als ohnehin schon. Da liegen wir bei stolzen 50 μg pro Kilogramm Körpergewicht.
Das heißt, dass ein Hund, der ausgewachsen ca. 70 kg auf die Waage bringt, entsprechend mit 11 Wochen ca. 12,5 kg wiegt, einen Bedarf von rund 625 μg Jod hat.
Nun gehen einige Experten her und bestehen darauf, dass die Jodgabe am Endgewicht ausgerichtet werden muss. Dieses Vorgehen kann man getrost als grob fahrlässig beurteilen. Rechne selbst:
Gehen wir vom Endgewicht aus, dann würde der 12,5 kg Welpe 70*15 μg Jod bekommen, also sage und schreibe 1.050 μg und nicht wie eben gerechnet 12,5*50 μg, also 625 μg. Wenn das mal kein Unterschied ist.
Jod sollte nicht dauerhaft stark überdosiert werden, auch das schlägt sich sehr negativ auf die Schilddrüse aus.
Dann wird natürlich immer wieder gesagt: Aber der Wolf hat auch kein Seealgenmehl auf seine Beute gestreut…
Wer Kohlenhunde folgt, der weiß wie wir zu diesem Thema, diesem klassischen Vergleich stehen. Abgesehen von der Tatsache, dass wir im besten Fall gar keine Wölfe zu Hause haben, sondern eben Hunde, fressen wildlebende Wölfe auch ganze Beutetiere und somit auch die ganze Schilddrüse von ihren Beutetieren. Die liefert in dem Falle Jod, ob dies ausreichend ist oder nicht schwankt sicher. Die Frage ist, wie alt werden wildlebende Wölfe und wollen wir das für unseren Hund?
Wildlebende Wölfe gehen übrigens auch nicht zum Tierarzt, wenn ihnen etwas wehtut oder ihnen nicht gut ist. Dies nur mal so für den Hinterkopf.
Können wir den Jodbedarf nun durch Fisch decken? Ein klares NEIN!
Fisch hat je nach Sorte zwischen 32 μg Jod bei der Sardine und 200 μg bei Seelachs, gerechnet auf 100 g. Das heißt, dass ein 20 kg Hund jeden Tag 250 g Seelachs oder knapp 1 kg Sardine bekommen müsste, um den Jodbedarf zu decken.
Jetzt kann man sagen, dass 250 g Seelachs ja möglich wären pro Tag. Das stimmt auch. Das Problem ist nur, dass dann Vitamin D großzügig überdosiert werden würde. Auf eine zusätzliche Vitamin D Gabe kann man durch eine Fischfütterung unter Umständen verzichten, aber nicht auf Jod.
Jod kann man gut durch Seealgenmehl oder Jodetten der Nahrung zuführen. Wichtig ist, dass es recht genau dosiert wird. Und das es gegeben werden muss, wenn die Ration selbst zusammengestellt wird. Aber Achtung: in vielen Mineralstoff-Komplettmischungen ist Jod bereits enthalten.
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